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Das Virus, mein Macbook, der Souverän und ich

The Wollium in Amsterdam

Am 7. März hatte ich meinen letzten Clubgig. Jetzt ist grob ein halbes Jahr vergangen, ohne auch nur einen Gig. Ich habe natürlich in der Zwischenzeit aufgelegt, manchmal sogar via Webstream. Vor allem zuhause oder privat mit 1-2 Freunden. Ich bin kein Rapper, deshalb nicht so gut in „wie-Vergleichen“, aber man stelle sich das mal vor … man ist im Nebenjob Bäcker und man darf ein halbes Jahr keine Brötchen verkaufen. Das ist schon irre, zumal das auch noch anhalten wird. Mir ist ja klar warum, deshalb will ich gar nicht klagen. Zumal ich ja auch noch einen Daytime Job habe, der mir meine Rechnungen bezahlt.

Ciao 2011 – Hallo 2020

Was ist also so los bei mir? Mein mir sehr ans Herz gewachsenes 2011er Macbook Pro hat die Grätsche gemacht. Ich habe mit ihm viele, viele, VIELE Partys gespielt, regelmäßig eine neue, größere Festplatte eingebaut und einiges an Konfetti rausgesaugt. Jetzt habe ich mir ein 2020er Macbook Air zugelegt, auf dem ich erstens diese Zeilen schreibe (Tastatur ok) und zweitens die Zeit zu einem MacBook Pro mit Apple Silicon Prozessor überbrücke.

Ich habe natürlich Backups des alten MBPs und alles, aber weil da mein ganzer Auflege und Musikproduktionskram drauf ist – kann ich momentan weder Musik produzieren, noch digital auflegen. Denn vor allem meine Musikproduktionsumgebung setzt auf eine MOTU 828 MK2 Soundkarte mit Firewire Anschluss. Wenn mir also momentan der Kopf nach Musik machen steht: Dann straight analog mit Vinyl. Auch schön. Wenn mir wer sein altes Macbook Pro, in das man noch 2,5 Zoll HDDs verbauen kann, für einen fairen Preis verkaufen möchte – HOLLA AT ME!

Miteinander Reden, nicht übereinander

Themenwechsel:  Bei uns hier in NRW ist gerade Kommunalwahlkampf. Was mir auffällt: Manche Parteien meinen wohl, dass das lokale Rathaus den Landes- oder Bundestag beherbergen würde. So generisch sind die Slogans auf den Plakaten, sie würden genauso okay bei einer Bundestagswahl funktionieren. Ich war ja auch lange Zeit kommunal-politisch aktiv (was man leicht herausfindet, wenn man meinen Namen googelt), jetzt aber nicht mehr so stark, weil ich einige Personen, bzw. viel mehr deren Entscheidungen nicht supporte. Jedenfalls, was im Wahlkampf mal wieder auffällt: Die Klugen reden mit Menschen und Vertreter:Innen von Institutionen. Dass sie das momentan tun ist natürlich schnell ahnbar, sie wollen gewählt werden. Allerdings: Die nicht so klugen reden über andere. Bru, lästern hat noch nie jemand im besseren Licht erscheinen lassen. Das gilt im Großen, wie z.B. bei Trump oder eben auch im Kleinen vor Ort.

Vielleicht fange ich auch das Auflegen in Clubs gar nicht mehr an und werde Bassist in einer Indie-Band.

Worauf ich hinaus will, wenn sich Politiker:Innen für Partikular-Interessen stark machen wollen, dann sollten Sie mit den Akteur:innen reden, nicht über sie. Und über den Mitbewerb auch nicht, denn es zeugt echt nicht gerade davon, dass die eigenen Argumente gut sind, wenn man über andere Reden muss. Und der Souverän bildet sich eh selbst eine Meinung.

Was ich übrigens am meisten während der Pandemie-Situation vermisse neben dem Auflegen in Clubs ist das unbeschwerte Reisen. Ich war letztens mal für ein paar Tage in den Niederlanden, als es dort an den Stränden noch recht leer war. Ich muss sagen, wenn man ständig in fremder Gegend aufpassen muss wie was vor sich geht, dann ist das auch irgendwie anstrengend. Das will man nicht im Urlaub. Aber ich muss zugeben, wenn man aus dem Hotelfenster aufs Meer gucken kann und dort entspannt eine Flasche Wein trinkt, dann ist das aber auch nicht schlecht.

Generell fehlt mir, vielleicht habe ich so ein Angebot im Web auch bloß noch nicht gefunden, eine Webseite wo ich einfach einen Städtenamen eingebe und dann werden mir die aktuellen Pandemie-Zahlen für diesen Ort ausgegeben. Immer gleich aufbereitet, einfach zu verstehen. Das wäre schön. Wie sich doch Wünsche ändern können, denn am Anfang des Jahres hätte ich mir definitiv keine bedienerfreundliche Webseite mit Pandemiekennzahlen gewünscht.

 

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