Home » Wie man sich auf gekonnte Art seiner Gäste entledigt.

Wie man sich auf gekonnte Art seiner Gäste entledigt.

Aber wer will denn gleich übertreiben? Wer eine tanzfläche wirklich gekonnt leerspielen will, der sollte subtiler vorgehen.
Aber wer will denn gleich übertreiben? Wer eine Tanzfläche wirklich gekonnt leer spielen will, der sollte subtiler vorgehen.

Disclaimer

Ich bin einer von den DJs, die immer versuchen die Gäste möglichst lange im Club und auf dem Tanzflur zu halten. Denn nur Gäste die glücklich nach Hause gehen sind gute Gäste und bewerten auch im Nachhinein einen Abend positiv.

Auflegen macht extrem viel Spaß, deswegen machen wir das ja und schlagen uns die Nächte um die Ohren, als wenn uns Mutti nie gesagt hätte, das man Nachts zu schlafen hat.

Wer aber mal einen Auflege-Abend möglichst schnell beenden muß, weil [hier sich irgendeinen Grund hindenken], dem gebe ich im Folgenden ein paar Tips an die Hand, wie man die DJ Kanzel eher verlassen kann als normal üblich, ohne das es so aussieht als ob man das frühe Partyende unbedingt herbeiführen wollte. Kenne ich natürlich nur aus Erzählungen und Beobachtungen. Wahlweise habe ich mir das auch nur frei ausgedacht. Wichtig ist aber immer eines: Es darf nicht so aussehen als wolltet Ihr unbedingt weg aus dem Club. Der Schein, dass ihr eigentlich noch Bock hättet bis zum Morgengrauen (und darüber hinaus) aufzulegen muss gewahrt bleiben. Alleine schon deshalb, weil Ihr in dem Laden vielleicht noch mal gebucht werden wollt. Hier also:

The Wolliums Top 6 Tipps um einen Gig gekonnt zu beenden

  1. Spielt High Energy Hits zur Peaktime (und darüber hinaus) am laufenden Band. Fangt am besten schon im normalen Warmup damit an. So tanzen die Gäste eher und mehr, sind aber auch früher kaputt, wenn sie keine Ruhepausen bekommen. Danach fängst Du irgendwann an unbekanntere Lieder zu spielen, die Tänzer/Clubgäste werden einfach nach Hause gehen, denn die Leute auf der Tanze sind für die letzten Stunden oft auf Hits konditioniert worden. Die gehen bei unbekannteren Stücken zuverlässig nach Hause. Haben ja ihr Pflichtsoll auf dem Flur erfüllt. Die Musik-Connaisseure sind zu dem Zeitpunkt auf Grund Eures frühen Hitgewitters schon weg.
  2. Zum Ende des Abends sind meistens die ganzen Popmusik-Wünscher schon raus aus dem Club. Jetzt ist die Zeit Popmusik zu spielen. Das sollte die Musikliebhaber recht schnell von der Tanze und damit nach auch nach Hause schicken.
  3. Macht es wie die Toten Hosen. Als die Hosen (Die ich übrigens musikalisch mehr oder minder furchtbar finde) noch öfter in privaten Wohnzimmern gespielt haben und merkten, dass der Gig scheiße war, haben sie einfach selber die Polizei wegen Ruhestörung gerufen. Das soll wohl ganz gut geklappt haben, bei denen. Euch muss natürlich klar sein, dass bei jedem Anruf der bei der Polizei eingeht Eure Telefonnummer übermittelt wird und Missbrauch der Notrufleitung Euch erstens teuer zu stehen kommen kann und zweitens die Polizisten irgendwo anders vielleicht eine ernstzunehmende Straftat hätten verfolgen können. Also betrachtet das lieber als Gedankenspiel und stellt Euch vor, wie das damals bei den Toten Hosen gewesen ist, mit Wählscheibenfernsprecher in der Telefonzelle und so.
  4. Spielt Drake. Mehrfach hintereinander. Und je trauriger desto besser. Funktioniert auch mit The Weeknd.
  5. Fahrt schneller als sonst die Gesamtlautstärke für den Dancefloor zurück. Wahlweise kann aber auch subtiler vorgegangen werden: Wer mit einem Laptop auflegt, kann intern die Bässe rausdrehen, das geht bei NI Traktor jedenfalls. Wichtig ist nicht zu übertreiben. Leicht rausgedrehte Bässe, ein Viertel darf es schon sein, fallen kaum auf, nehmen den Punch aus den Tracks und regen nicht mehr so zum tanzen an. Genau wie eine reduzierte Gesamtlautstärke.
  6. Guckt auf die Tanzfläche, wenn der Männeranteil stark überwiegt, dann ist jetzt die richtige Zeit Lieder zu spielen, die thematisch eher bei Frauen ankommen. „Whitney Housten – i am every woman“, „Cindy Lauper – girls just wanna have fun“ oder Christina Aguilera – what a girl wants“,  Ihr versteht was ich meine. Da tanzen hetero Männer mit hetero Männern eher weniger zu. Mitsingen wirkt da auch recht deplaziert. Das merkt selbst der letzte Macho und geht lieber von der Tanzfläche runter und mit etwas Glück direkt nach Hause.

Wenn Ihr selber noch Tipps habt, dürft Ihr gerne n Kommentar hinterlassen. Geht fast so leicht wie bei Facebook, ist aber viel cooler, weil im echten Internet. Und Ihr wolltet doch immer schon cooler sein.

P.S. die Tipps beziehen sich auf Läden in denen verschiedene Musikrichtungen am selben Abend auf einem Floor gespielt werden. Für klassische Single-Genre-Dancefloor gelten die Tipps nur bedingt, Musikstilwechsel is‘ ja nicht.

 

12 comments

  1. dj thunderbird says:

    hey wollium…echt cool, aber echt! man traut sich das selbst ja gar nicht so auszusprechen…aber so zwei bis drei von deinen echt starken tips hab ich selbst schon angewandt…ey und die tanze pünktlich leer…die leute aber trotzdem total heiß drauf…hast du super gut beschrieben und selbst ich konnte von dir noch was lernen….spielst du sylvester im berghain? du könntest bei mir pennen…und wir könnten mukke hören und uns ein schönes herrengedeck einverleiben….
    stay tuned
    thunder

    ps.
    dein hit zuhause an der saar läuft bei mir im office auf heavy rotation…respect!!!!!

  2. dj kanzel says:

    Moin moin Hummel hummel mors mors aus Husum.Ihr seid ja oberkool drauf. Bin newbie und hab ne Frage:Wisst ihr eigentlich wie das sogenante bietmätsching geht? (hab virtual dj lite)irgendwie funzt das bei mir nicht so.bei manschen Trekks schon aber nicht immer.Liegt das am Brogramm? Mus ich mir das teuere holen?

    kollegiahle grüße
    DJ KANZEL

  3. dj kanzel says:

    hä? ich meine wenn man zwei oder drei trekks übernandermischen tut.Ebay ist doch was anderes..oder? also damit keine pause da ist mein ich

  4. dj kanzel says:

    supersory.also beatmatsching mein ich,jetzt versteh ich auch deinen geck.
    also ich hab zwei trekks und bevor der eine aufhören tut soll der andere schon anfangen.Das klingt dann manschmahl echt kacke wenn ich ds versuche.Weiß nicht was ich da endern soll.

  5. Sven says:

    Es hilft auch immer, ungekonnt mit allen Effekten, die ein Mischpult hergibt, zu arbeiten.

  6. flomo says:

    Alexander markus rockt die bude und füllt die tanzfläche. Ziemlich unsympathischer move von dir.. auch dein artikel über paderborn ist homo. Ich mein, wir sind nicht bielefeld und wir habrns nicht nötig so zu tun als ob

  7. admin says:

    @flomo Alexander Marcus wahr ungefähr n jahr lang lustig und schon da hat guckten einen die meisten an wie Autos, wenn man das gespielt hat. Und homo als Synonym für doof zu benutzen, lässt mich dich auch nicht ernster nehmen. Da verstehe ich wenig Spaß.

    In dem Blogpost „Paderborn wir müssen reden“ ging’s mir auch gar nicht darum, dass wir so tun müssten als währen wir Bielefeld. Bielefeld habe ich zum Vergleich heran gezogen, um zu aufzuzeigen, dass hier vor Ort bei der Feierkultur etwas im Argen liegt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.